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INTERVIEW: Stammdaten sind der „Glue“, der alles zusammenhält

Foto: Ole Spata/dpa +++(c) dpa – Bildfunk+++

 

Für ZF ist die „Next Generation Mobility“ keine ferne Vision, sondern ein greifbares Ziel. Schon jetzt.

Die ZF Friedrichshafen AG ist ein weltweit aktiver Technologiekonzern und liefert Systeme für die Mobilität von Pkw, Nutzfahrzeugen und Industrietechnik. ZF lässt Fahrzeuge sehen, denken und handeln: In den vier Technologiefeldern Vehicle Motion Control, integrierte Sicherheit, automatisiertes Fahren und Elektromobilität bietet ZF umfassende Produkt- und Software-Lösungen für etablierte Fahrzeughersteller sowie für neu entstehende Anbieter von Transport- und Mobilitätsdienstleistungen. ZF elektrifiziert Fahrzeuge unterschiedlichster Kategorien und trägt mit seinen Produkten dazu bei, Emissionen zu reduzieren, das Klima zu schützen und die Mobilität sicherer zu machen.
Das Unternehmen ist mit mehr als 150.000 Mitarbeitern an rund 270 Standorten in 42 Ländern vertreten.

 

Wie ZF Ihre Stammdaten koordiniert, welche Wichtigkeit diese hat, haben wir den Head of Master Data Management & Data Products, Harald Schuller, im Interview gefragt.

 

Haben Sie bereits auf SAP S/4 umgestellt?

Ja, wir haben auf S/4HANA umgestellt bspw. Unsere zentrale Stammdaten Plattform ist auf Basis S/4HANA aufgebaut. Aktuell arbeiten wir an der Integration unserer zahlreichen ERP Altsystemen in das neue S/4HANA. Die Einführung des BP im Bereich Stammdaten führt sicherlich zu einer erhöhten Komplexität, da das Zusammenspiel zwischen neuen und alten Konzepten nicht durchgängig durchdacht bzw. realisiert ist bspw. Multi-Assignment.

 

Welchen Beitrag können Master Data Abteilungen zur Unterstützung der Digitalisierungsstrategie von Unternehmen leisten?

Stammdaten sind ein enabler für die Digitalisierungsstrategie – ohne ein durchgängiges Stammdatenkonzept insbesondere. In einer großen heterogenen Systemlandschaft ist eine Digitalisierung nur schwierig zu erreichen, weil immer über Medienbrüche und Mappings diskutiert werden muss.  

 

Durch die Globalisierung und des Kostendrucks auf den Weltmärkten wird der Informationsbedarf von Menschen und Maschinen zukünftig weiter steigen…

Stammdaten sind der „Glue“ der alles zusammenhält! Ohne einheitliche Stammdaten entstehen Insellösungen, die nur einen geringen Teil der benötigten Information bereitstellen.

 

Aufgrund der aktuellen geopolitischen Krisen überlegen Unternehmen, wie sie ihre Widerstands- und Anpassungsfähigkeit gegenüber unkontrollierbaren Veränderungen stärken können. Hierzu werden Strategien zur Optimierung der Supply Chain- und Produktionsresilienz erarbeitet.

Eine schnelle Anpassbarkeit von Stammdaten ist sicherlich gewünscht und sinnvoll. Dies wird auch seit Jahren vorangetrieben, da Stammdaten nicht kurzfristig, sondern nachhaltig zu generieren sind. Eine durchgängige nachhaltige Stammdatenstrategie erlaubt den Unternehmen auf die Veränderungen zu reagieren.

 

Glauben Sie, dass die direkte Integration von Data Analytics Spezialisten in eine Master Data Abteilung diese eher sinnvoll ergänzen oder den Arbeitsfokus verzerrt?

Data Analytics Experten sind bereits seit mehreren Jahren Teil unserer MDM-Teams. Wir betrachten das Thema Stammdaten nachhaltig und sehen unsere Daten als durchgängiger Bestandteil der Unternehmensprozesse, da Analytics ein wichtiger Teil dieser Prozesse ist. Durch die Integration der Analytics Experten in die MDM-Prozesse können wir ebenfalls eine schnelle Integration bereitstellen, welche bei MA Projekten vorteilhaft ist.

 

Vielen Dank für das Interview, Herr Schuller! Wir sind gespannt auf Ihr Praxisbericht auf dem Stammdaten Forum am 24. November 2022 in Düsseldorf.