Kultur

MOWAA: Ein neues Kapitel nachhaltiger Museumsarchitektur in Afrika

Wie das Museum of West African Art in Benin City Kultur, Klima und Zukunft verbindet. In Benin City, Nigeria, entsteht derzeit eines der visionärsten Museumsprojekte der Gegenwart: das Museum of West African Art (MOWAA). Auf einem 6 Hektar großen Campus setzt das Vorhaben neue Maßstäbe – architektonisch, kulturell und ökologisch. Es ist nicht nur ein Ort der Rückgabe von Kulturgütern, sondern auch ein Leuchtturmprojekt für nachhaltiges Bauen im Museumsbereich.

 

 

Ein Museum für das 21. Jahrhundert

Geplant als multidisziplinärer Campus vereint MOWAA klimatisierte Sammlungsdepots, moderne Restaurierungslabore, eine eigene Forschungseinrichtung sowie eine Galerie, die einem tropischen Regenwald nachempfunden ist. Der Bau berücksichtigt die lokalen klimatischen Bedingungen ebenso wie soziale Aspekte: Energieeffizienz, natürliche Belüftung, nachhaltige Materialien und lokale Handwerkskunst fließen in das architektonische Konzept mit ein.

MOWAA soll nicht nur ein Haus für Kunst sein – sondern ein lebendiger, inklusiver Ort des kulturellen Austauschs und der Bildung.

 

Kulturelle Rückgabe – ökologisch verantwortet

Ein zentrales Thema des MOWAA ist die Rückführung von Kulturgütern, etwa der berühmten Benin-Bronzen. Jahrzehntelang wurde bezweifelt, dass afrikanische Staaten über die Infrastruktur verfügen, um solche Schätze angemessen zu bewahren. Doch dieses Projekt straft diese Vorurteile Lügen.

„It used to be argued that Africa has no space and capacity to look after its heritage… Mowaa is now a reality.“
The Guardian, 2024

Das Zitat macht deutlich: MOWAA ist weit mehr als ein Museum. Es ist ein starkes Statement für Selbstbestimmung, kulturelle Souveränität und nachhaltige Entwicklung im globalen Süden.

 

Was MOWAA so besonders macht

  • Regenwald-Galerie: Inspiriert vom lokalen Ökosystem, schafft sie einen immersiven Raum, der Biodiversität und Kunst vereint.

  • Lokale Materialien & Handwerk: Die Bauweise respektiert traditionelle Techniken und stärkt die regionale Wirtschaft.

  • Energieeffizienz: Passivkühlung, klimazugeschnittene Gebäudehüllen und nachhaltige Versorgungssysteme setzen Maßstäbe in einem tropischen Kontext.

  • Ausbildung & Forschung: MOWAA investiert in lokale Kompetenzen, um langfristig Wissen und Infrastruktur vor Ort zu verankern.

 

Globale Relevanz trifft lokale Verantwortung

MOWAA ist ein Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeit im Museumsbau über technische Lösungen hinausgeht. Es geht um soziale Gerechtigkeit, Bildung, Inklusion – und darum, kulturelles Erbe nicht nur zu bewahren, sondern verantwortungsvoll weiterzugeben.

In einer Zeit, in der Museen weltweit nach umweltfreundlichen und gesellschaftlich relevanten Lösungen suchen, zeigt MOWAA eindrucksvoll, wie ökologische und kulturelle Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können.

 

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Quelle:

The Guardian (2024): Cutting-edge labs, a rainforest gallery and guesthouse: Nigeria to open art museum for 21st century >>