Finanzwesen

Was ist schon intelligent?

Was ist schon intelligent?
Ein Kommentar von Olaf Jobmann (Vattenfall Europe Sales GmbH)

Energieversorger haben ein sehr homogenes Produkt und dies ist in der Regel für den Kunden nicht sehr sexy. Im Rahmen der Forderungsrealisierung wird hier normalerweise auf Standardmaßnahmen zurückgegriffen und diese Vorgehensweise ist nicht immer sehr innovativ. Die Mahnungen und sonstigen Möglichkeiten sind in Teilen auch durch die Grundversorgungs-verordnung „reguliert“ und bieten nicht viel Spielraum.

Mit modernen Analysemethoden ist es nun möglich, die Kunden (bzw. die Schuldner) besser zu segmentieren und gezielt anzusprechen. Hiermit wird das Produkt nicht attraktiver, aber der Kunde wird individueller angesprochen und wir erhalten mehr Aufmerksamkeit. Einen ewigen Vergesser durch geeignete Erinnerungsmechanismen auf seinen Zahlungsverzug aufmerksam zu machen, kann durchaus auch eine geeignete Kundenbindungsmaßnahme sein. Kunden, die aufgrund einer unerwartet hohen Rechnung in Verzug geraten, können geeignete Angebote gemacht werden und bei Schuldnern, bei denen „Gefahr in Verzug“ ist, können schnelle,massive Maßnahmen Schaden abwenden. Es besteht also die Möglichkeit, durch strukturierte und geschickte Kundenanalysen ein innovatives und intelligentes Mahnwesen zu steuern.

Wenn es denn doch zu der Notwendigkeit kommt, Forderungen an ein Inkassounternehmen abzugeben, ist auch dort eine Steuerung sinnvoll. Hier sollte ein Optimum erzeugt werden, um mit möglichst wenig Aufwand die entsprechenden Forderungen zu realisieren. Wenn die Möglichkeit besteht, mehrere Inkassounternehmen einzusetzen, muss man geschickt die Stärken jedes einzelnen nutzen.