Finanzwesen

Fraud Prevention und Ausfallrisiken

DEUTSCHE KONGRESS im Kurzinterview mit Laura Vogelsang, Head of Risk & Payment – fashionette AG, zum Thema Fraud Prevention als Daily Business im E-Commerce.

 

 

Die fashionette AG ist eine führende europäische, datengesteuerte E-Commerce Gruppe für Premium- und Luxus-Modeaccessoires. Auf den Online-Plattformen fashionette.com und brandfield.com bietet die fashionette-Gruppe nicht nur Inspiration, sondern auch ein ausgewähltes Sortiment an Premium- und Luxus-Modeaccessoires, wie Handtaschen, Schuhe, Kleinlederwaren, Sonnenbrillen, Uhren, Schmuck und Beauty-Produkte von mehr als 300 Marken, einschließlich Eigenmarken. Basierend auf mehr als zehn Jahren Erfahrung im Bereich Modeaccessoires hat die fashionette AG eine innovative proprietäre IT- und Datenplattform entwickelt, die mithilfe modernster Technologien und künstlicher Intelligenz Kund*innen in ganz Europa den personalisierten Online-Einkauf von Premium- und Luxus-Modeaccessoires ermöglicht.

Wie in jeder Branche führt solch ein Erfolg natürlich dazu, dass Betrüger nach Lücken im System suchen. Wir haben Laura Vogelsang (Head of Risk & Payment, fashionette AG) hierzu befragt.

 

Laura Vogelsang startete ihr Berufsleben im Risiko- und Fraud Management und konnte seitdem viele Projekte in diesem Bereich umsetzen. So hat sie beispielsweise für Vodafone Deutschland eine Online-Betrugspräventions-Strategie aufgebaut und ein Betrugspräventions-Tool integriert, kontinuierlich weiterentwickelt und an die Rahmenbedingungen anpasst. In ihrer aktuellen Rolle als Head of Risk and Payment bei der fashionette AG ist sie neben der Betrugsprävention auch für die Zahlartensteuerung und die strategische Auswahl und Integration neuer Zahlarten verantwortlich. Neben der Leidenschaft für Risikomanagement gehören auch Identitätsmanagement und Testen innovativer Ansätze zu ihrem Portfolio.


Frau Vogelsang, wie erkennen und reduzieren Sie Ausfallrisiken?

Zum Einen ist es wichtig die „richtigen“ und vor allem auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittenen Systeme und Software zu nutzen. Zum Anderen sind vor allem die Erfahrung und die Komponente „Mensch“ extrem wichtig und entscheidend. Darüber hinaus darf man nicht ausschließlich schwarz und weiß denken, sondern sich vor allem auf die nicht eindeutigen Fälle fokussieren und diverse Optionen zur Auswahl haben, um die Anzahl an falsch negativ abgelehnten Kunden zu minimieren und somit sowohl den Umsatz als auch die Kundenerfahrung  nicht zu gefährden. Auf mögliche Optionen, die dort zum Einsatz kommen könnten, werde ich in meinen Vorträgen näher eingehen.


Wie sieht es seit Corona mit Betrugsversuchen aus? Können Sie uns 3 Typen von Betrug nennen?

Durch Corona hat sich der Umsatz im E-Commerce deutlich erhöht. Die Art der Betrugsmuster hat sich allerdings nicht signifikant geändert. Die häufigsten Arten von Betrug sind nach wie vor der Identitätsdiebstahl/-missbrauch, „friendly“ Fraud (z.B. Bonitätsbetrug) sowie der Account Takeover.


Was ist Ihre größte Herausforderung für die Zukunft?

Die richtige Balance zwischen steigendem Umsatz bzw. Anzahl an Bestellungen und manuellen Ressourcen zu finden, was bedeutet, sich mit künstlicher Intelligenz und Machine Learning zu beschäftigen. Außerdem wären durch weitere Verschärfungen im Datenschutz einige Softwarelösungen nicht mehr effizient genug, die durch innovativere Lösungen kompensiert werden müssten.


Sie sind Referentin auf den 13. Forderungs- und Risikomanagement Tagen. Worum geht es in Ihrem Vortrag aus der Praxis?

Mein Vortag wird allgemeine Einblicke in die Betrugsprävention geben, den Begriff „Betrug“ definieren, Maßnahmen zur Prävention aufzeigen sowie konkrete Handlungsmöglichkeiten vermitteln. Dabei wird zunächst das Themenfeld definiert, danach Maßnahmen zur Prävention inkl. deren Chancen und Risiken. Abschließend wird ein Ausblick gegeben.