Finanzwesen

Weltmarktführer aus Deutschland ist pleite: Maschinenbauer meldet Insolvenz an

Die finanzielle Schieflage eines deutschen Maschinenbauers führt zur Insolvenz. Über 500 Mitarbeiter sind von der Entscheidung betroffen.

 

 

Heilbronn – Die Welle der Insolvenzen von renommierten und traditionsreichen Unternehmen in Deutschland scheint nicht abzuebben. Die Insolvenz eines Schwergewichts in der Baubranche hat einen wahren Schock ausgelöst. Die angespannte Situation führte sogar zu bis zu 30 Insolvenzen in einer einzigen Woche. Aber auch in anderen Sektoren gibt es immer wieder Rückschläge.

So mussten unter anderem ein bekannter Spezialist für Heizungstechnik und eine deutsche Lebensmittelkette Insolvenz anmelden. Nun ist auch ein weltweit führendes Unternehmen in seiner Branche betroffen. Der renommierte Maschinenbauer aus Deutschland musste am Dienstag in Heilbronn Insolvenz anmelden.

 

Die Zukunft des Maschinenbauers ist noch ungewiss

Der Heilbronner Maschinenbauer Illig ist insolvent. Die finanziellen Probleme des Traditionsunternehmens begannen bereits während der Corona-Pandemie und führten zu finanziellen Engpässen. Das Unternehmen, das zu den Weltmarktführern im Maschinenbau für Verpackungen und Thermoformen gehört, sah sich gezwungen, beim Amtsgericht einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu stellen. Das Amtsgericht stimmte diesem Antrag am Dienstag (9. April) zu.

Die Zukunft von Illig ist noch ungewiss. Sicher ist jedoch: „Das Unternehmen soll nicht zerschlagen werden. Das ist klar“, so Michael Unser, der erste Bevollmächtigte der IG Metall Heilbronn-Neckarsulm gegenüber dem SWR. Es sei nun von entscheidender Bedeutung, einen Investor zu finden und zusätzliches, frisches Kapital zu generieren. Das Geschäft sei ja vorhanden, fügt Unser hinzu.

Die über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Hauptsitz in Heilbronn-Sontheim wurden am Dienstag über den Insolvenzantrag informiert. Für die Belegschaft bedeutet dies, dass der Betrieb vorerst normal weiterläuft – zumindest für die nächsten drei Monate.

 

Grund für die Insolvenz: „Kaufzurückhaltung der Kunden“

Wie es danach weitergeht, muss nun erarbeitet werden, so Unser. Die IG Metall will sich für die Mitarbeiter einsetzen und dafür sorgen, dass die Arbeitsplätze für die Zukunft gesichert werden können.

Als Gründe für den Insolvenzantrag des 1946 gegründeten Unternehmens nennt Michael Unser die Kaufzurückhaltung der Kunden und die schwierige wirtschaftliche Lage. Daher bleibt den 500 Mitarbeitern nichts anderes übrig, als abzuwarten, wie es mit dem Spezialisten für Werkzeugsysteme weitergeht. Eine Situation, die den Mitarbeitern eines traditionsreichen Unternehmens in Bayern ähnelt, das kürzlich erneut Insolvenz anmelden musste.

Trotz allem setzt das Heilbronner Unternehmen bei der Insolvenz auf Eigenverwaltung. Der Maschinenbauer hofft, durch die Sanierung und die Suche nach einem Investor die Wende zu schaffen.

 

Quelle: Frankfurter Rundschau