IT, Marketing, Produktkommunikation

Stammdaten begleiten nicht nur die End-to-End Prozesse! Die Bedeutung von Stammdaten bei edding

Gegründet wurde das Unternehmen 1960 von Carl-Wilhelm Edding und Volker Detlef Ledermann. Bereits das erste Produkt – der legendäre Allround-Marker No.1 – wurde zu einem Vorbild für Generationen von Markern. Inzwischen ist aus dem einstigen Zwei-Mann-Betrieb ein weltweit agierendes Unternehmen mit ca. 700 Mitarbeitern und einem Konzernumsatz von 126 Millionen Euro (2020) geworden. Die Produkte des Konzerns werden heute in ca. 100 Ländern der Erde vertrieben. Warum hier Stammdaten eine wichtige Rolle spielen, erfahren wir im Interview.

 

„Mit allem, was wir tun, wollen wir bei edding einen Beitrag dazu leisten, dass jeder Mensch seine Persönlichkeit, Ideen, Gedanken und Gefühle sichtbar machen darf und kann. Das Recht auf freie Persönlichkeitsentfaltung ist unser Antrieb. Dabei steht die Marke edding dafür, Farbe auf Oberflächen jeder Art zu bringen – von der industriellen Spezialanwendung bis hin zum kreativen Gestalten zuhause. Die Marke Legamaster macht Kommunikation sichtbar – mit visuellen Kommunikationslösungen vom Flipchart bis zum interaktiven e-Screen.“ Dabei folgt die edding AG stets den sich gerade in Zeiten der Digitalisierung rasch ändernden Ansprüchen der Anwender ihrer Produkte, denn sie sind nicht mehr, aber auch nicht weniger als das Werkzeug, mit dem sichtbar wird, was man in sich trägt. Die edding AG vereint dabei die Professionalität und Transparenz eines börsennotierten Konzerns mit der Langfristorientierung und den humanistischen Werten eines Familienunternehmens.

 

„Wir haben uns auf den Weg gemacht, konsumentenzentrierter und digitaler zu werden und zu einer offeneren, toleranteren Welt beizutragen.“

Als Wirtschaftsingenieurin, mit langjähriger Erfahrung in der Medizin- und Maschinenbau-Branche, verfügt Maren Liermann über tiefgreifendes Praxiswissen im Datenmanagement. Seit 2021 leitet sie als Director Data Management das Corporate Data Management der edding Gruppe. Hauptfokus ist die Sicherstellung produktiver, effizienter und transparenter Wertschöpfungsprozesse aus der Gesamtheit aller Daten. Mehr dazu verrät sie uns im Interview.

 

 

Haben Sie bereits auf SAP S/4 umgestellt?

Edding führt derzeit eine PreStudy durch, in welcher der Reifegrad für eine S/4HANA Transformation überprüft wird. Eine Umstellung auf S/4 HANA ist nicht nur technische eine Veränderung, sondern wird auch eine große Auswirkung auf die Prozesse haben. Change Management ist daher ein wichtiger Bestandteil dieses Projekt zu begleiten.

 

Welchen Beitrag können Master Data Abteilungen zur Unterstützung der Digitalisierungsstrategie von Unternehmen leisten?

In einer VUCA-Welt müssen wir uns mit immer mehr digitalisierten Anforderungen von Kunden, Verbrauchern, Gesetzen und sich ändernden technologischen Trends auseinandersetzen. Ohne ein strukturiertes Datenmodell, einen Single Point of Truth und vor allem ohne das Verständnis der internen und externen Anforderungen und den Aufbau einer datengesteuerten Organisation sind wir nicht in der Lage, die richtigen Daten in der richtigen Qualität zum richtigen Zeitpunkt bereitzustellen. Die Folge sind ineffiziente Prozesse, die zu manueller (Mehr- und Nach-) Arbeit, schlechter Datenqualität und zusätzlichem Aufwand führen.

 

Ist dieser Beitrag in der Gesamttransformation eher hoch, mittel oder gering?

Der Beitrag des Stammdatenmanagements auf diese Transformation ist als sehr hoch einzuschätzen. Stammdaten begleiten nicht nur die Ende-zu-Ende Prozesse. Sie treten in allen Geschäftsprozessen auf und werden in den verschiedensten Prozessen mehr oder weniger automatisiert genutzt.

 

Kennen Sie konkrete Beispiele hierfür?

Beispiel für die digitale Transformation sind einfache Automatisierungen im Bereich der Auftragsanlage auf Webshops oder Marktplätzen. Hierbei werden neben Kunden- und Produktstamm viele weitere Stammdaten benötigt, die in hoher Datenqualität zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen sollen.

 

Durch die Globalisierung und des Kostendrucks auf den Weltmärkten wird der Informationsbedarf von Menschen und Maschinen zukünftig weiter steigen. Wie können Stammdaten hier unterstützen?

Kunden entscheiden immer mehr durch Informationen, die über die Produkte bereit gestellt werden. Fehlen Informationen, nehmen Kunden diese Produkte / Unternehmen aus Ihrer Kaufentscheidung ggf. raus und entscheiden sich für einen Mitbewerber, welche die geforderten Daten online zur Verfügung stellt.

 

Welchen Beitrag hierzu leisten? – Möglicherweise durch eine intensivere Verwendung von Standard und damit Schaffung einer gemeinsamen „Sprache“, die von unterschiedlichen Maschinen gleichermaßen interpretiert werden kann?

Durch Nutzung von anerkannten Standards können Konsumenten Produkte verglichen werden.
Zusätzlich werden genau die Informationen bereitgestellt, die auf Marktplätzen, Online Shops etc. von den Konsumenten gefordert werden.
Je mehr Informationen der Konsument bekommt, desto eher ist er bereit eine positive Kaufentscheidung zu fällen. Für das Stammdatenmanagement bedeutet die Verwendung von Standards auch die Möglichkeit den Automatiserungsgrad zu erhöhen und so die Daten in einer Vielzahl von externen Datenplattformen gleichzeitig zur Verfügung zu stellen.

 

Nutzen Sie bereits Standards (ISO, GS1, eCl@ss, …) in Ihrem Unternehmen? Wenn ja, was ist die primäre Anwendung?

Edding hat sich gerade im Bereich der Produktstammdaten auf einen anerkannten Standard der von Kunden genutzten Standards geeinigt. So nutzen wir unter anderem natürlich den GS1 Standard, um Daten für die Bereitstellung der Produkte im Handel zu ermöglichen. So können unsere Kunden aufgrund der standardisierten logistischen Daten, diese zuverlässig für ihr Regalmanagement nutzen.

 

Aufgrund der aktuellen geopolitischen Krisen überlegen Unternehmen, wie sie ihre Widerstands- und Anpassungsfähigkeit gegenüber unkontrollierbaren Veränderungen stärken können. Hierzu werden Strategien zur Optimierung der Supply Chain- und Produktionsresilienz erarbeitet. Brauchen wir auch eine Strategie für eine „Stammdatenresilienz“?

Stammdatenresilienz ist absolute Vorraussetzung. Wie können sichere Entscheidungen getroffen werden, wenn die Daten veraltet oder unvollständig sind? Fehler werden oft in erster Linie in den Prozessen vermutet. Doch häufig werden Stammdaten genutzt, deren Qualität nicht zufriedenstellen ist.  

 

Wie könnte diese Resilienz aussehen und welche spezifischen Themen müssten berücksichtigt werden?

Stammdatenmanagement ermöglicht der Organisation, die stetig wachsende Datenmenge zu beherrschen und durch die verbesserte Auswertung und Nutzung von externen und internen Unternehmensdaten die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern und zu steigern.  Doch bedeutet das, dass optimale Unternehmensentscheidungen auf der Basis der dank strukturierten Datenverarbeitung verfügbaren Analysedaten mit hoher Qualität getroffen werden.

 

Glauben Sie, dass die direkte Integration von Data Analytics Spezialisten in eine Master Data Abteilung diese eher sinnvoll ergänzen oder den Arbeitsfokus verzerrt?

Ich hoffe, dass die meisten Unternehmen inzwischen verstanden haben, dass sie Daten für nahezu jeden Aspekt ihres Unternehmens benötigen. Wenn diese Unternehmen eine kompetente Nutzung ihrer Daten sicherstellen wollen, sollten sie auch verstehen, dass Datenmanagement ein Muss ist. Viele Unternehmen haben heutzutage mit der Datenlawine zu kämpfen, die in das Unternehmen hinein, durch das Unternehmen hindurch und aus dem Unternehmen heraus fließt.
Mit der Implementierung von Data Analytics Spezialisten wird das Datenmanagement um eine weitere wichtige Ebenen erweitert, um die Geschäftsanforderungen zu erfüllen. MDM-Praktiken und -Prozesse in Verbindung mit den richtigen Technologien sowie der Implementierung von Standards und Governance ermöglichen so vertrauensvolle Analysen, die Entscheidungen gerade bei geschäftskritischen Ziele vertrauensvoll ermöglichen und tragen so auch zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil bei.

 

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