Fahrrad.de ist insolvent
Nach dem Insolvenzantrag von Tennis-Point hat es nun die nächste große Beteiligung von Signa Sports United erwischt: Internetstores aus Stuttgart, Muttergesellschaft von Onlineshops wie Fahrrad.de, ist insolvent.
Mit der Internetstores GmbH aus Stuttgart hat ein weiteres großes Tochterunternehmen von Signa Sports United (SSU) nach Informationen der WirtschaftsWoche Insolvenz angemeldet. Zum Unternehmen gehören laut Homepage insgesamt mehr als 40 Onlineplayer wie fahrrad.de, Bikester, Probikeshop, Campz und Addnature.
Die Shops führen demnach über 130.000 Produkte und 1.300 Marken, darunter Eigenmarken wie Votec, Fixie Inc., Ortler und Serious. Ergänzt werde das Onlineangebot durch „Stores in Deutschland, Schweden und Frankreich sowie ein wachsendes Servicenetz aus mobilen und lokalen Partnern“, heißt es auf der Homepage. Der Sanierungsspezialist Christian Gerloff wurde vom Amtsgericht Stuttgart als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. Er hatte bereits am Freitag das Kommando bei der Signa-Sports-Tochter Tennis-Point übernommen.
Der Insolvenzantrag für Internetstores kommt nicht überraschend: Signa Sports hatte schon am Freitag weitere Insolvenzen von Unternehmen der Gruppe angekündigt.
Finanzierungszusage gekappt
Wenige Tage zuvor hatte der Großaktionär – die Signa-Gruppe des Tiroler Immobilieninvestors René Benko – eine Finanzierungszusage in Höhe von 150 Millionen Euro für Signa Sports United (SSU) zurückgezogen.
Der Börsenwert von Signa Sports United war seit dem Börsengang Ende 2021 von 3,2 Milliarden Dollar auf zuletzt nur noch wenige Millionen Dollar abgestürzt. Benkos Signa-Gruppe gehören auch zahlreiche Immobilien sowie die Warenhauskette Galeria. Die Immobilien-Branche steht indes unter Druck. Gestiegene Zinsen und damit anziehende Refinanzierungskosten, explodierende Materialpreise und die hohe Inflation machen Immobilienunternehmen, -entwicklern und Investoren zu schaffen. Die Warenhauskette Galeria, die Benko aus Karstadt und Kaufhof geschmiedet hatte, war zuletzt trotz öffentlicher Hilfen erneut in die Schieflage geschlittert, das Insolvenzverfahren endete im Frühjahr. Anfang Juni hatte die Signa-Gruppe zudem das operative Geschäft des österreichischen Möbelhändlers Kika/Leiner verkauft. Der Möbelhändler mit seinen 40 Filialen meldete kurz darauf Insolvenz an.