Kultur

Das Zentrale Kunstdepot der Städtischen Museen Freiburg

„Wie ein modernes Depot den Museumsalltag verändert!“ Das Zentrale Kunstdepot der Städtischen Museen Freiburg – Interview mit Dr. Tilmann von Stockhausen

 

Nach sechs Jahren Planung und 16 Monaten Bauzeit war es soweit: Das kulturelle Erbe der Stadt hat eine neue Bleibe.

Bildergebnis für zentrale kunstdepot der städtischen museen freiburg

 

 

 

 

 

 



Gemäldedepot, Foto: Axel Killian

 

Auf einer Fläche von über 5.000 Quadratmetern bietet das neue Zentrale Kunstdepot künftig Platz für über 200.000 städtische Kunstwerke und Sammlungsobjekte. Dazu kommen zahlreiche Kunst- und Kulturgüter der Stiftungsverwaltung Freiburg und der Erzdiözese. Das Gebäude im Gewerbegebiet Hochdorf stellt in seiner Bauweise und im Energiestandard deutschlandweit eine richtungweisende Lösung für Depoträume dar.

 

 

 

Die DEUTSCHE KONGRESS hat im Rahmen der Veranstaltungsreihe Das grüne Museum ein Interview mit dem leitenden Direktor der Städtischen Museen Freiburg, Dr. Tilmann von Stockhausen, geführt und ihn mehr zum aktuellen Thema befragt.

 

 

 

DK: Von der Projektidee zur Wirklichkeit: Wie/Warum kam dieses Projekt zustande und was für Erfahrungen haben Sie bei der Umsetzung gemacht?

TvS: In Freiburg waren die Depots der Museen an unterschiedlichen Stellen in der Stadt verteilt, teilweise handelte es sich um angemietete Depots, aber auch Kellerräume und Dachböden wurden genutzt. Die konservatorischen Bedingungen waren überwiegend sehr schlecht. Notumzüge in andere vorübergehende Unterbringungen kosten Geld und verbrauchten personelle Ressourcen. Deswegen musste dringend Abhilfe geschaffen werden, nach ausgiebiger Prüfung aller Varianten kam nur ein Neubau in Frage. Dieser wurde in nur zwei Jahren realisiert, wobei der Zeit- und der Kostenplan eingehalten werden konnte.

DK: Was ist besonders am Zentralen Kunstdepot der Städtischen Museen Freiburg?

TvS: Das Freiburger Zentrale Kunstdepot ist besonders wirtschaftlich und kostengünstig gebaut worden. Dieses Projekt hat den Beweis erbracht, dass auch in kleineren und mittleren Kommunen Depots realisiert werden können, um den kommunalen Kunstbesitz für die Zukunft zu bewahren.

DK: Wer die heutigen Kunstgegenstände für viele weitere Jahrhunderte für die Nachwelt erhalten möchte, der muss zunächst dafür sorgen, dass optimale Lagerbedingungen vorhanden sind.Was für eine Herausforderung steckte bei diesem Projekt dahinter? Wie sieht es aus mit der zukunftssicheren und nachhaltigen Energieversorgung?

TvS: Aus Kostengründen, aber auch weil die Stadt Freiburg sich einer ökologischen Politik verschrieben hat, musste der Depotneubau kosteneffizient und ökologisch ausgerichtet werden. Mit einem Mix von Maßnahmen ist dieses auch gelungen.

DK: „Wie ein modernes Depot den Museumsalltag verändert“ – können Sie das erläutern?

TvS: Völlig unterschätzt wird beim modernen Depotbau, dass es nicht nur um die konservatorisch optimale Verwahrung der Gegenstände geht. Das moderne Depot ermöglicht es in der Regel erst wieder, dass mit der Sammlung gearbeitet werden kann und diese für Forschungen und zukünftige Ausstellungsprojekte wieder zur Verfügung steht.