Kultur

Culture for Future – Dresdens Ansatz zur klimafreundlichen Kultur

In Dresden gibt es seit 2021 ein neues Projekt zum Vorantreiben der Nachhaltigkeit in Kultureinrichtungen. Dieser Artikel beschäftigt sich mit Culture for Future, deren Organisation, Leitfaden und Forderungen.

 

 

Um für ein nachhaltigeres Kulturangebot und -erlebnis zu sorgen, geht die Stadt Dresden mit gutem Beispiel voran: Mit dem Projekt „Culture for Future“ sind in der sächsischen Hauptstadt seit 2021 zukunftsfähige Konzepte und konkrete Maßnahmen zur klimafreundlichen Kunst und Kultur in Arbeit.

Obwohl es der Name vermuten lässt, handelt es sich bei diesem Projekt nicht direkt um eine Initiierung von Fridays for Future, sondern vom Amt für Kultur und Denkmalschutz und dem Umweltzentrum Dresden. Die Gemeinsamkeit beider Projekte bleibt dennoch das Ziel des Klimaschutzes. Zusätzlich wird Culture for Future durch Adelphie, ein Beratungs- und Forschungsnetzwerk, unterstützt und durch den Rat für Nachhaltige Entwicklung gefördert.

Nach einem Stadtratsbeschluss im Dezember 2020 sind nämlich alle Dresdner Kultureinrichtungen in den kommenden Jahren zu einer erfolgreich implementierten Nachhaltigkeitsstrategie verpflichtet. Culture for Future will demnach eine ressourcenschonende Produktion sowie den Einsatz umweltfreundlicher Strategien fördern. Zudem ist auch eine Umsetzung von sozialer Nachhaltigkeit geplant, in der Gleichstellung, Inklusion und Diversität gefördert werden sollen.

Das Projekt dient also als praxisorientierte, Beispiel gebende Vorgehensweise beim Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Kulturbereich. Zur Orientierung hat das Projekt einen Leitfaden, der sich an dem Dresdner Charta für Nachhaltigkeit im Kultursektor sowie an den 17 „Sustainable Development Goals“ der Vereinten Nationen orientiert.

 

Ein anspruchsvolles Projekt

In der Praxis sind also konkrete, anspruchsvolle Nachhaltigkeitsstrategien bei Beschaffung und Ressourcenmanagement, Mobilität, Gebäudetechnik und Energie, Mitarbeitenden-Förderung und -zufriedenheit und Kommunikation geplant. Diese äußern sich in der Reduzierung und Wiederverwendung bzw. Recycling von Ressourcen, nachhaltiger Beschaffung, Reduktion von unvermeidlichen Langstreckenflügen und dem Bevorzugen von Bahn und E-Mobilität. Das Projekt nimmt sich zudem vor, Ökostrom und erneuerbare Energie bevorzugt zu nutzen sowie auf einen sparsamen Wasserverbrauch zu achten und ein reduziertes Abfallaufkommen zu fördern. Außerdem sollen die Mitarbeitenden in den Nachhaltigkeitsprozess einbezogen werden, es sollen Vielfalt, Chancengleichheit und Weiterbildungsangebote gefördert werden, während aktiv gegen Diskriminierung vorgegangen werden soll. Gleichzeitig soll ein faires Vergütungs- und Gesundheitsangebot in Vereinbarkeit mit der Familie möglich sein. Um den Fortschritt des Projekts zu dokumentieren, soll alle zwei Jahre ein Bericht über Stand und Verlauf der Nachhaltigkeitsstrategie veröffentlicht werden. Währenddessen sollen regelmäßig Nachhaltigkeitsthemen öffentlich kommuniziert werden, ein Umdenken anzuregen.

Nach dem Erklären dieser Strategie stellt Culture for Future auch Forderungen zum Vorantreiben des Themas Nachhaltigkeit. Diese beinhalten die finanzielle Unterstützung von Förderprogrammen für Nachhaltigkeitsaktivitäten durch Bund und Länder, Erweiterung der Leistungsindikatoren der Kulturbetriebe, Einführen eines Klimahaushaltes für Kulturbetriebe, die Ermöglichung der Mittelverwendung für Nachhaltigkeitsmaßnahmen innerhalb beschlossener Budgets sowie das Einbeziehen und Berücksichtigen von Kulturbetrieben bei der Planung von kommunalen Nachhaltigkeitsstrategien.

Abschließend ist Culture for Future ein höchst ambitioniertes Projekt mit vielen Ansprüchen und Anforderungen. Zum Bewältigen der Klimakrise scheint eine derartige Ambition jedoch angemessen, da keine der Forderungen unmöglich scheint. Zudem gibt dem Projekt der Erfolg wie die Nominierung für den International Opera Award 2022 Recht, da es somit internationale Anerkennung belegen kann.

 

Übrigens: Die Leiterin des Culture-for-Future-Projekts, Juliane Moschell, war letztes Jahr, 2022, Referentin bei der Veranstaltung Das grüne Museum.

 

 

-ch