IT, Marketing, Produktkommunikation

Master Data Abteilungen können Bereichsübergreifende Initiativen zur Digitalisierung initiieren und koordinieren

Seit mehr als 30 Jahren entwickelt Miltenyi Biotec innovative Lösungen für die biomedizinische Forschung. Mit ihren Cutting-Edge-Lösungen für die regenerative Medizin und für neuartige Zelltherapien tragen sie einen wesentlichen Teil dazu bei, die Methoden in der aktuellen Medizin zu revolutionieren, um Krebs und andere schwere Krankheiten zu besiegen.

Heute sind über 4.700 Menschen aus mehr als 50 Ländern unterschiedlicher Fachgebiete der Garant für ihren Erfolg. Bei Miltenyi Biotec arbeiten Experten und Expertinnen aus den Lebenswissenschaften, dem Engineering, der IT und vielen anderen Bereichen Hand in Hand.

 

 

Christian Bonus ist bei Miltenyi Biotec für das globale Master Data Management zuständig. Mit seinem Team betreut er Aufgaben wie die Stammdatenpflege in SAP, das Produktdatenmanagement sowie das Labelmanagement & Identifikation. Mit mehr als 12 Jahren Erfahrung in den Bereichen MDM, Datenqualität und Data Governance entwickelt und implementiert er pragmatische Anwendungen zur Unternehmensdigitalisierung. Doch bevor er seine Expertise zum Thema „From Chaos to Control: Mastering Label Management“ auf dem Stammdaten Forum 2023 preisgibt, verrät er uns vorab mehr im Interview.

 

 

 

Welchen Beitrag können Master Data Abteilungen zur Unterstützung der Digitalisierungsstrategie von Unternehmen leisten?

Master Data (MDM) Abteilungen können Bereichsübergreifende Initiativen zur Digitalisierung initiieren und koordinieren. Qualitativ hochwertige und gut verwaltete Stammdaten sind eine wichtige Grundlage für die digitale Transformation und Automatisierung. Ob MDM Führung wahrnehmen will oder kann, hängt sehr stark von der Positionierung im Unternehmen ab. Für eine Führungsrolle muss MDM frei und unabhängig agieren können – ohne einen starken Sponsor ist MDM passiv.

Bei Miltenyi Biotec sind wir beispielsweise bei der Umsetzung eines zentralen Label Management in Vorleistung gegangen. Zwischenzeitlich haben unsere Partner im Business die Lösung für sich in Beschlag genommen und wir haben viel Verantwortung in die Fachbereiche überführt. Im Ergebnis sind wir als Unternehmen leistungsfähiger, haben effizientere Prozesse und neue Möglichkeiten bei der Automatisierung und der Gestaltung unserer Produkte.

 

Durch die Globalisierung und des Kostendrucks auf den Weltmärkten wird der Informationsbedarf von Menschen und Maschinen zukünftig weiter steigen…

Im Bereich der immer höheren regulatorischen Anforderungen im Bereich der Medizintechnik sind Stammdaten keine Kann-Anforderung mehr! Daten und auch die entsprechenden Systeme müssen hohe Anforderungen erfüllen. MDM muss auch hier in die Führung gehen und eigene Anforderungen entwickeln und umsetzen, um flexibel bleiben zu können. Ein Überblick über die eigenen Datenbestände ist dabei das zentrale Ziel. Externe Standards sind teilweise eine Unterstützung, können aber für sich auch eine Anforderung sein.

Ein Beispiel ist die UDI-Anforderung für Medizingeräte, im Kern eine regulatorische Anforderung die es zu erfüllen gilt. Gleichzeitig war diese aber auch Motor für Veränderungen im Unternehmen, die ansonsten keine Priorität haben.

 

Aufgrund der aktuellen geopolitischen Krisen überlegen Unternehmen, wie sie ihre Widerstands- und Anpassungsfähigkeit gegenüber unkontrollierbaren Veränderungen stärken können. Hierzu werden Strategien zur Optimierung der Supply Chain- und Produktionsresilienz erarbeitet. Was ist Ihre Meinung dazu?

Meine persönliche Meinung ist: „Stammdatenresilienz“ ist eine Frage der Reife einer MDM-Organisation. Die Fähigkeit kontrolliert und berechenbar auf Abweichungen zu reagieren, ist neben der persönlichen Einstellung, auch eine Frage „harter“ Fakten. Eine Organisation die noch kein etabliertes Data Governance hat, und damit kein eigenes Verständnis von Qualität und Standards in Daten und Prozessen, tut sich mit Überraschungen schwer.

Wenn also Rollen und Verantwortlichkeiten genauso wie eine enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Fachbereichen etabliert sind, haben Organisationen eine gute Wiederstandskraft bei Überraschungen aller Art – den guten wie den unliebsamen.

 

Glauben Sie, dass die direkte Integration von Data Analytics Spezialisten in eine Master Data Abteilung diese eher sinnvoll ergänzen oder den Arbeitsfokus verzerrt?

Wenn Datenqualität bereits eine zentrale Rolle spielt ist ein direkter Zugang zu Datenanalysen unabdingbar, moderne BI-Tools ermöglichen mehr Unabhängigkeit. Aus meiner Sicht kann dieser Zugang aber auch über eine Matrix-Organisation abgesichert werden, so wird die Arbeitsfokussierung eines MDM-Teams nicht verzerrt. Agile Arbeitstechniken sind im Übrigen meist erste Wahl für die Arbeit mit Stammdaten.

 

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