
Luftqualität im Museum: Wie das Musée des Confluences Kulturgüter schützt
Saubere Luft für empfindliche Exponate und Besucherkomfort – ein Blick hinter die Kulissen des Musée des Confluences in Lyon.
Warum Luftqualität in Museen so wichtig ist
In Museen entscheidet das richtige Raumklima oft über den Erhalt von Jahrhunderte alten Kunstwerken. Schadstoffe wie Feinstaub, VOCs oder Ozon können Materialien wie Papier, Holz, Textilien oder Kunststoffe nachhaltig schädigen. Aber auch das Wohlbefinden der Besucher:innen und Mitarbeitenden hängt von einem gesunden Innenraumklima ab.
Ein ganzheitliches Luftqualitätsmanagement ist deshalb ein zentraler Baustein nachhaltiger Museumsarchitektur.
Praxisbeispiel: Musée des Confluences, Lyon
Das Musée des Confluences in Lyon ist nicht nur architektonisch ein Meilenstein – es setzt auch technisch Maßstäbe. Seit der Eröffnung im Jahr 2014 schützt das Museum seine rund 2,2 Millionen Sammlungsobjekte mithilfe eines ausgeklügelten HLK-Systems (Heizung, Lüftung, Klima).
Der technische Betrieb wird durch das französische Unternehmen SPIE in Zusammenarbeit mit AFPRO Filters betreut. Ziel: Ein stabiles Innenraumklima mit optimaler Luftreinigung.
Die technische Umsetzung im Überblick:
- 30 Luftbehandlungsanlagen (AHUs) versorgen die Ausstellungs- und Sammlungsräume.
- Kombination aus ISO Coarse G4-Vorfiltern und ePM1-F7-Feinstaubfiltern entfernt effektiv Partikel und gasförmige Schadstoffe aus der Luft.
- Temperatur (i. d. R. 20–24 °C) und relative Luftfeuchtigkeit werden konstant gehalten – entscheidend für die Langzeitkonservierung empfindlicher Materialien.
- Sensoren erfassen kontinuierlich die Luftqualität; ein simulationsgestütztes Wartungssystem prognostiziert die Filterlebensdauer.
- Die Filterwechsel erfolgen je nach Einsatzort drei- bis viermal jährlich – ein gezieltes Wartungskonzept, das Effizienz und Schutz vereint.
Quelle: AFPRO Filters – Case Study Musée des Confluences
Innovation trifft Verantwortung
Was dieses Projekt besonders macht, ist die enge Verzahnung von technischer Präzision und konservatorischem Anspruch. Das Museum schafft es, ein Besuchserlebnis auf höchstem Niveau mit den Anforderungen an den Kulturgüterschutz zu vereinen – ohne sichtbare Eingriffe oder Kompromisse in der Präsentation.
Ein Paradebeispiel dafür, wie moderne Gebäudetechnik aktiv zum Erhalt unseres kulturellen Erbes beiträgt.
Was andere Museen daraus lernen können
Das Beispiel aus Lyon zeigt:
- Luftqualitätsmanagement ist kein „Luxus“, sondern ein zentraler Bestandteil nachhaltiger Museumsführung.
- Innovative HLK-Systeme mit hochwertigen Filtern und sensorgestützter Steuerung sind entscheidend für präventive Konservierung.
- Regelmäßige Wartung und ein datenbasiertes Monitoring machen den Unterschied – sowohl für Sammlungen als auch für das Publikum.
Fazit: Luftqualität ist Kulturgutschutz
Die Investition in moderne Luftreinhaltungssysteme schützt nicht nur unsichtbar, sondern nachhaltig. Das Musée des Confluences beweist, wie Architektur, Technik und Erhaltungswissenschaft Hand in Hand gehen – und so die Substanz bewahren, auf der unser Kulturerbe ruht.
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Quellenangaben
- AFPRO Filters – Case Study: Musée des Confluences, Lyon
Titel: Case Study Museum – Musée des Confluences
Herausgeber: AFPRO Filters
URL: https://www.afprofilters.com/case-study-museum-musee-des-confluences
Abrufdatum: 1. Juli 2025 - SPIE France – Facility Management im Musée des Confluences
(Erwähnt als technischer Partner für Betrieb & Wartung der HLK-Systeme)
URL: https://www.spie.com/fr (Startseite – konkrete Projektseite nicht öffentlich zugänglich)
Abrufdatum: 1. Juli 2025 - ICOM-CC – Preventive Conservation: Environmental Guidelines
Titel: Environmental Guidelines – International Council of Museums
URL: https://www.icom-cc.org/en/resources/environmental-guidelines
Abrufdatum: 1. Juli 2025