Finanzwesen

Lebensmittelhersteller meldet Insolvenz an: Fliegen Produkte bei Edeka aus dem Angebot?

Ein Lebensmittelhersteller, der unter anderem bei Edeka vertreten ist, ist insolvent. Wie es für die Produkte weitergehen wird, ist unklar.

 

 

Die Insolvenz des Babynahrungsherstellers Innfood hat die Suche nach Investoren ausgelöst, die das Unternehmen retten könnten. Laut Sachwalter Jochen Wagner von der Rechtsanwaltskanzlei Wagner-Lehner wurden bereits erste Gespräche mit Interessenten geführt, wie die „Lebensmittel Zeitung“ erfuhr.
Es herrscht Zuversicht, dass ein Investor gefunden werden kann, der entweder das gesamte Unternehmen oder einen Teil davon übernimmt. Innfood stellt unter anderem Eigenmarkenprodukte für Edeka her.
Im Juli hatte Innfood Insolvenz angemeldet, nachdem größere Investitionen im vergangenen Jahr und Verzögerungen bei neuen Listungen im Handel zu finanziellen Schwierigkeiten geführt hatten. Das offizielle Insolvenzverfahren läuft seit Oktober.
 

Innfood ist insolvent: So geriet der Hersteller in finanzielle Schieflage

Das Unternehmen entstand 2019 aus der Übernahme der Marke Alete durch DMK und spezialisierte sich auf Eigenmarken und Lohnfertigung. Die Anteile von Innfood werden von den Gesellschaften ebc Network und Alimus gehalten, die wiederum der Familie Jostock gehören. Im Jahr 2021 verzeichnete Innfood einen Umsatz von 36,5 Millionen Euro und einen Jahresüberschuss von 1 Million Euro bei einer Eigenkapitalquote von 46 Prozent.
Die aktuellen finanziellen Probleme resultieren aus höheren Kosten aufgrund des Einstiegs von Innfood in das Geschäft mit Saucen und Suppen als zweites Standbein. Ursprünglich geplant war der Verkaufsstart der neuen Produkte Anfang 2023, jedoch kommen sie erst Ende des Jahres auf den Markt. Zudem hat Innfood ein Joint Venture mit der Brunnengruppe Alma SA ins Leben gerufen, das jedoch noch auf die Genehmigung zur Grundwasserförderung wartet. Dieses Vorhaben hat in der Region aufgrund knapper Wasserressourcen für Unmut gesorgt. Auf Anfrage wollte sich Innfood nicht weiter dazu äußern.