Kultur

Das grüne Museum 2018 – Der Rückblick

Depots, Archive & Nachhaltigkeit

Das grüne Museum ist die einzigartige Plattform um Personen aus Museen, Archiven und Depots mit den Planern, Architekten, der Industrie und der Wissenschaft und Forschung an einen Tisch zum Erfahrungsaustausch zu bringen.    

Jedes Jahr veranstaltet die DEUTSCHE KONGRESS ein Forum zu relevanten Themen der Museen in drei unterschiedlichen Regionen und Städten in Deutschland und Österreich.
Mit zahlreichen Beispielen aus dem Baualltag der Museen konnten dieses Jahr wieder zahlreiche Teilnehmer aus den Museen, Archiven den Städtischen Verwaltungen oder Bauämtern begeistert werden.
2018 kamen wieder die über 150 Teilnehmer auf die Veranstaltungsreihe Das grüne Museum in Leipzig, Stuttgart und Düsseldorf zusammen, um sich über die aktuellen Themen rund um das Depot, das Archiv und Nachhaltigkeit auszutauschen.

Ein großer Dank für die Unterstützung gilt auch der Stiftung Preußischer Kulturbesitz wie auch der Forschungsallianz Kulturerbe, die in enger Kooperation die Inhalte wesentlich mit gestaltet und zum Erfolg beigetragen haben. Frau Dr. Johanna Leissner (Fraunhofer Brüssel, Forschungsallianz Kulturerbe) ist seit Jahren Vorsitzende und Moderatorin. Durch Ihre Expertise hat die Veranstaltung einen großen Stellenwert erlangt.

Es wurden verschiedene Herangehensweisen diskutiert und wieder zahlreiche aktuelle Bauprojekte einzelner Museen vorgestellt. So fanden die zahlreichen Beispiele aus der Praxis wieder großen Anklang:
Im Vortrag von Herrn Andreas Nabrotzky wurden drei wichtige Faktoren aufgezeigt, die für die Sicherheit in einem Museum wichtig sind. Der erste Faktor sind die verschiedenen technischen Möglichkeiten, um Kulturgüter zu sichern. Der zweite Faktor ist  der Einsatz von qualifiziertem Personal. Der dritte Faktor ist der Besucher, von dem Schäden verursacht werden, der aber auch durch falsche Planung geschädigt werden kann.
In seinem Vortrag wurden auch der Aufbau und die Arbeitsweise der Ehrenhof Service-Gesellschaft beschrieben, die seit 8 Jahren für die Stiftung Museum Kunstpalast, in den Bereichen Sicherheit, Besucherservice, Reinigung und technisches Gebäudemanagement arbeitet.

In Viersen soll ein Archivneubau entstehen, der die vielfältigen funktionalen Anforderungen bestmöglich erfüllt und in der Errichtung wie auch im laufenden Betrieb möglichst Kosten sparend ist. Qualitätsziel der gewählten Bautechnik und Baustruktur ist die konzentrierte Unterbringung der Archivalien in sicheren, geschützten Räumen in einem kostengünstigen Gebäude angemessener Größe mit hoher Nutzungsflexibilität. Das neu zu errichtende Kreisarchiv soll sich an modernsten Nachhaltigkeitsstandards der „Zirkulären Wertschöpfung“ (z.B. cradle-to-cradle-inspiriert) orientieren. Dabei soll ein zukunftsweisendes Gebäude entstehen, welches positive Impulse für die Quartiersentwicklung setzt und als Anschauungsobjekt für die Umsetzung Ökoeffektivität darstellt. So stellten der Abteilungsleiter des Gebäudemanagements, Herr Dipl.-Ing. Bruno Wesch, und der Leiter des Kreisarchivs Dr. Michael Habersack, das Projekt detailliert vor.

Auch fand der Bericht über das Aquazoo Löbbecke Museum, Düsseldorfs meistbesuchte Kultureinrichtung, großen Anklang. Es wurde vier Jahre lang aufwändig saniert und modernisiert. Hinter den Kulissen wurde die Technik auf den neusten Stand gebracht und der Besucherbereich attraktiver gestaltet: neue Farbgebung, modernes Lichtkonzept, neues Ausstellungsmobiliar und ein neues Leitsystem, das die Besucher zukünftig durch die verschiedenen Themenwelten führt. Die Tierhaltung entspricht wieder den aktuellen Haltungsvorgaben. Der Referent, Direktor Dr. Jochen Reiter, ließ die einschneidende Zeit der Sanierung Revue passieren und sprach über die Neuerungen des im September 2017 wiedereröffneten Doppelinstituts (Zoo + Naturkundemuseum).

Was ist die Berechtigung und die Aufgabe eines Naturkundemuseums im 21. Jahrhundert? Was macht das neue Naturkundemuseum der Stadt Leipzig aus? Wie lässt sich das Potential des Hauses voll ausschöpfen? Dr. Ronny Maik Leder, Direktor des Naturkundemuseums Leipzig, hat die Leitidee des neuen Naturkundemuseums vorgestellt und das besondere Augenmerk hierbei auf die ästhetische, hoch kreative, stets spannende und jederzeit dem Zeitgeist anpassbare Inszenierung gelegt, ohne in eine Themenpark-ähnliche Banalität abzugleiten.

Auch die Vorträge von Herrn Christian Schmidt-Doll (Geschäftsführer, Kultur- und Tourismusgesellschaft Pirna mbH) zur Museumserweiterung, die kulturelle Infrastruktur und städtebauliche Entwicklung in Pirna sowie von Dr. Marc Kähler (Projektsteuerung, Landesmuseum Württemberg) zur stufenweisen Sanierung des Alten Schlosses in Stuttgart waren von großem Interesse.

Im Programm konnten viele Themenschwerpunkte nicht zuletzt auch durch die wieder stark vertretene Industrie dargestellt werden.
Anschauliche Beispiele gab es von Bruynzeel Storage Systems zum Thema Lagerung, von der hasenkamp Internationale Transporte GmbH zum Thema Nachhaltigkeit, von Müller-BBM zum Thema Klima, zum Thema Brandvermeidung von der WAGNER Group sowie von Camfil für die Luftreinheit.

„Die Vielzahl der Bautätigkeiten in ganz Deutschland im Bereich Museen, Depots und Archive führt immer wieder zu regem Austausch unter den Verantwortlichen“, so Bernhard Klier, Geschäftsführender Gesellschafter bei Neue DEUTSCHE KONGRESS GmbH, „sodass wir weitere Beispiele in den nächsten Jahren besprechen und vorstellen werden!“

Aufgrund der großen Nachfrage sind die Termine für 2019 schon in Planung:

  • September in Berlin
  • Oktober in Wien
  • Oktober in Frankfurt/Main

Wir freuen  uns, Sie nächstes Jahr auf der Veranstaltungsreihe Das grüne Museum begrüßen zu dürfen.